1504 Ausbruch der „Bayerischen Erbfehde“. Kaiser Maximilian I. verhängt über den Kurfürst Philipp die Reichsacht. (d.h. er wurde rechtlos gestellt, und jeder aus der Rechtsgesellschaft, der dies vermochte konnte ihn dem Gericht zuführen oder ihn
unschädlich machen). Mit dem Vollzug wird Herzog Alexander von Zweibrücken bedacht.
Das Stift Klingenmünster wird verwüstet. Herzog Alexander erhält von Kaiser Maximilian I.als Entschädigung seiner Kriegskosten die Dörfer, die der Kurfürst vom Kloster Klingenmünster erhalten hatte.
1507 Der Reichstag zu Köln regelt die Rückgabe der Dörfer, also kommt auch Gleiszellen-Gleishorbach an den Kurfürsten Philipp.
1515 Die Bürger von Gleiszellen-Gleishorbach erheben sich gegen das Stift Klingenmünster – erst zwei Jahre später schlägt Luther seine 95 Thesen an das Hauptportal der Schlosskirche zu Wittenberg an.
1525 Der Bauernkrieg war auch für Gleiszellen-Gleishorbach eine schwere Zeit. Die umliegenden Burgen wurden belagert und einige davon beschädigt.
1541 In der Urkunde wird die Hälfte von Gleiszellen – Gleishorbach von Kaiser Karl V.dem Bischof von Speyer bestätigt.
1549 Landvogt Heinrich von Fleckenstein übernimmt im Namen seines Herrn des Kurfürsten und Pfalzgrafen Friedrich II. das ehemalige Ochsensteiner Lehen vom Stift Klingenmünster.
1563 Kurfürst Friedrich III. führt in Gleiszellen-Gleishorbach die Reformation ein, nachdem sich die Kirchenspaltung manifestiert hatte – die katholischen Positionen für eine Gegenreformation wurden festgelegt.
1565 Das Stift Klingenmünster wird von Friedrich III. säkularisiert (Trennung von Religion und Staat). St. Dionysius auf dem Kirchberg (Hatzeiberg) wird nun von beiden Konfessionen genutzt.
1566 wird das älteste noch erhaltene Gebäude, in Gleishorbach erbaut. Das heute dem Weinbaubetrieb Doll gehörende Fachwerkhaus, wurde auf einem mit massiven Sandstein errichteten Weinkeller gebaut. Vermutlich wurden zum Teil Sandsteine von viel älteren,
verfallenen Gebäuden, die am Hatzeiberg standen, verwendet. Es könnten sogar Steine vom Kloster Blidenfeld, welches 840 abgebrannt ist, dabei sein.
1572 Gründung einer eigenen reformierten Pfarrei in Gleiszellen-Gleishorbach. Nur noch etwa 30% der Einwohner sind katholisch.
1618 Ausbruch des 30jährigen Krieges. Gleiszellen und Gleishorbach gehören zum Unteramt Landeck, dieses wiederum zum Oberamt Germersheim, das unter österreichischer Verwaltung steht. Auf der Burg Landeck wohnt ein österreichischer Beamter. Während des Krieges kommen auch viele Bewohner von Gleiszellen-
Gleishorbach um.
1621 Auflösung der reformierten Pfarrei.
1648 Der „Westfälische Frieden“ besiegelt das Ende des 30-jährigen Krieges.
Gleiszellen-Gleishorbach fällt wieder an seine früheren Besitzer. In der Pfalz lebten damals eine Million Menschen, davon sind mehr als 60% im Verlauf des Krieges umgekommen. In Gleiszellen-Gleishorbach sollen 1658 nur noch 20 (!) Einwohner gelebt haben.
1679 St. Dionysius wird eine Filiale der katholischen Kirche zu Klingenmünster.
Frankreich beginnt mit der Besetzung der linksrheinischen Reichsgebiete.
1680 Burg Landeck wird von französischen Truppen zerstört. Die Vögte wohnten fortan in ihrem neuerbauten Amtshaus am westlichen Ortsausgang von Klingenmünster. Für die Pfalz und unseren Ort bricht abermals eine schwere Zeit an. Sie endet erst 1697.
1685 Todesjahr des pfälzischen Kurfürsten Karl. Dadurch Ausbruch des pfälzischen Erbfolgekrieges.
1709 Im „Düsseldorfer-Vertrag“ gehen die Anteile des Bistums Speyer an Burg und Herrschaft Landeck (also auch Gleiszellen-Gleishorbach) gegen anderweitige Entschädigung an die Kurpfalz über. Zu dieser Zeit hat jedoch das Geschlecht der Fleckensteiner noch einen Rebhof mit Weinbergen in Besitz, der später an den Pfalzgrafen Karl-Gustav, danach an seinen Bruder Adolf Johann übergeht. Auch der Deutschherrenorden besitzt zu jener Zeit noch Grund und Boden in Gleiszellen-Gleishorbach.
1723 1. Juli: Baubeginn der reformierten Kirche am Ortseingang von Gleiszellen. Der Bauplatz wurde von der Familie Fux der reformierten Gemeinde geschenkt. Die zum Bau erforderlichen Mittel wurden durch freiwillige Gaben aufgebracht. Alle Arbeiten wurden
unentgeltlich geleistet. Durch mündliche Überlieferung blieb die Erinnerung erhalten, dass die Protestanten von Heuchelheim beim Neubau der Kirche mitgeholfen hätten. Der Bau wurde 1726 vollendet, worüber eine über dem Eingang im Westen, in einem rechteckigem
Feld eingelassene Weihinschrift, hindeutet.
1726 28. Juli: Einweihung der Kirche. Gründung einer eigenen lutherischen Pfarrei. 15 Jahre später, im Jahre 1841 erhält die Kirche eine Orgel von dem berühmten Orgelbauer Franz-Heinrich Stumm.
1745 Abriss der „Vorgängerkirche“ St.Dionysius am Hatzeiberg wegen Baufälligkeit! Durch die Abwaschung des sandigen Hatzeibergs wurde der Boden rings um die Kirche allmählich erhöht, sodass man zuletzt auf einigen Stufen in die Kirche herabsteigen musste. Die Aussenwände wurden feucht und das Gebälk vermoderte.
1746 Baubeginn der bis jetzt bestehenden St.Dionysius Kirche zwischen den Ortsteilen Gleiszellen und Gleishorbach an herausragender Stelle. Es wurde ein kleiner Friedhof
direkt an der Kirche eingerichtet. Außerdem wurde an der Kirche ein katholisches Schulhaus gebaut.
1748 Fertigstellung der St.Dionysius Kirche nach zwei Jahren Bauzeit. Übrigens: Der Namensgeber der Kirche war der erste Bischof von Lutetia Parisiorum (heute Paris) der im 3. Jahrhundert nach Chr. das damals unbedeutende Paris missionierte und das kirchliche
Leben organisierte. Dionysius wird in Weingegenden oft verwechselt mit Dionysos, dem Sohn von Zeus und Semele in der griechischen Mythologie. Er ist der griechische Gott der Fruchtbarkeit und des Weines und wurde unter dem Namen Bacchus später in die
römische Mythologie übernommen.
Aus dem Inneren der Kirche ist bemerkenswert: Über dem linken Seitenaltar die gut erhaltene lebensgroße Holzfigur, St. Maria. Diese Figur stammt wie der Hochaltar aus Bretten. Die im Jahre 1808 in Straßburg gegossene Glocke trägt am Mantel Reliefe von
St. Dionysius und der Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes.
1748 Die Marienkapelle in Gleishorbach ist nur noch als Ruine vorhanden. Kurat Florentin in Klingenmünster stellte den Antrag, „die kleine Kapelle samt Steinen und Platz zu verkaufen“. Der Land-Dekan in Eußerthal nahm sie in Augenschein und fand sie hinter
einer kalvinischen Wirtschaft „gar über platzieret“. Mit kalvinischer Wirtschaft war „Die Goldene Krone“ gemeint, die Jakob Groß gehörte und später von August Silbernagel übernommen wurde.
Die Kapelle ist wahrscheinlich bald danach abgebrochen worden und nichts deutet auf ihren früheren Standort. Nur der Name der „Kirchgasse“ und ein Steinfragment, welches in der Seitenwand einer Scheune in der Kirchgasse eingemauert wurde. Ein anderes
Andenken ist auch noch vorhanden, nämlich der Gewölbeschlußstein in gotischem Stil mit dem Relief des Gotteslammes, er ist am Toreingang des Hauses Nr. 10 in Gleishorbach,
dem Anwesen Staab, eingemauert. An der Kapelle war auch ein Friedhof, dessen früheres Vorhandensein erst spät entdeckt wurde.
1752 Einführung eines eigenen Gerichtssiegels, das später als Ortswappen von Gleiszellen-Gleishorbach Verwendung findet. Zwischen 1564 und 1731 werden die Urkunden des Dorfgerichtes vom Vogt der Burg Landeck gesiegelt.
1764 Erbauung des kurpfälzischen Amtshauses mit Zehntkeller, später Gastwirtschaft „Winzerhaus“. Aus dem Zehntkeller wurde später (1903) der Keller der Winzergenossenschaft.
1768 Georg Peter und Magreta Wissing erbauen das Fachwerkhaus mit Weinkeller, in 1814 Napoleon dankt am 6.4. ab und wird auf die Insel Elba verbannt. Kurz danach am der Hauptstrasse 42, heutige Winzergasse 47. 20. Mai: Erster Pariser Frieden, Gleiszellen-Gleishorbach bleibt aber französisch.
1789 Ausbruch der Französischen Revolution. In Baden, der Pfalz und dem Rheinland kommt es unter dem Eindruck der Revolution in Frankreich zu Unruhen und revolutionären Übergriffen, die unabhängig voneinander ablaufen und im Keim erstickt werden. 1793 wird das Unteramt Landeck aufgelöst. Gleiszellen-Gleishorbach gerät unter franz. Herrschaft und gehört nunmehr zum Arrondissement Wissembourg (Weißenburg). Gleiszellen-Gleishorbach wird damit ein Teil Frankreichs. In dieser Zeit wurden wahrscheinlich auch
erstmalig die Einwohner gezählt. Im Jahre 1785 sollen es 533 gewesen sein.
1797 In einer Karte des K.u.K. Generalquartiermeisters Johann Heinrich Schmitt, wird das heutige Gleishorbach noch „Oberhorbach“ genannt.. Die Originalkarte ist heute im Kriegsmuseum in Wien.
1804 Auflösung der lutherischen Pfarrei. Die Katholiken bleiben nach wie vor in Klingenmünster eingepfarrt.
1808 Fertigstellung der Glocke von St. Dionysius in einer Gießerei in Straßburg. Die Einwohnerzahl soll auf 807 gestiegen sein.
1815 25.Juni – 2500 Kroaten eines österreichischen Infanterie Regiments fallen in die Gemeinde ein und plündern Lebensmittel und Wein. Sie waren „Verbündete“ die gegen Napoleon gekämpft hatten und auf dem Rückzug waren.
1815 20. November – Zweiter Pariser Frieden. Gleiszellen-Gleishorbach und auch Landau werden wieder deutsch, gehören aber zu Bayern. Die Zeit der franz. Herrschaft ist vorbei. Der Vertrag wurde von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Kaiser Franz
I. von Österreich und Zar Alexander I. von Russland unterzeichnet. Es handelte sich dabei um eine Entschädigung für die Gebiete rechts des Inn und die Stadt Salzburg, welche Bayern im MünchnerVertrag vom 14. April 1816 an Österreich abtreten musste.
1816 Nach dem Übergang der Pfalz an Bayern am 01 .Mai – wurde der Kantonsbezirk Gleiszellen-Gleishorbach ein Teil des neuen bayrischen Landkommissariats Bergzabern.
1825 Erbauung des protestantischen Schulhauses mit Lehrerwohnung, in Gleishorbach, gegenüber dem früheren Gasthaus „Zur goldenen Krone“
1835 Die Einwohnerzahl erreicht im Zeitraum bis zum Jahr 1840 mit 925 Personen ihren bisherigen Höhepunkt. Schon 1849 waren es nur noch 899.
1856 Abraham Meyer wird Bürgermeister bis zum Jahre 1863.
1862 Das Landkommissariat Bergzabern wird umbenannt in Bezirksamt. Gleiszellen-Gleishorbach gehört damit auch weiterhin zum Bezirksamt und Kanton Bergzabern.
1863 Heinrich Wisser wird Bürgermeister bis 1866. Schon vorher hatte die Dorfbevölkerung von Gleiszellen-Gleishorbach stark abgenommen, weil viele Einwohner nach Amerika auswandern. Manche Familiennamen verschwinden komplett.
1866 Johann Wendel, Bürgermeister bis 1894 (28 Jahre!) Da in der Vergangenheit meist Reformierte und Lutheraner ausgewandert sind, nimmt der Anteil der Katholiken in Gleiszellen-Gleishorbach wieder zu.
1870 Am „Deutsch-Französischen Krieg“ nehmen 15 Bürger aus Gleishorbach und 10 aus Gleiszellen teil. Im gleichen Jahr wird die Bahnstrecke zwischen Winden und Bergzabern eröffnet.
1789 Ausbruch der Französischen Revolution. In Baden, der Pfalz und dem Rheinland kommt es unter dem Eindruck der Revolution in Frankreich zu Unruhen und revolutionären Übergriffen, die unabhängig voneinander ablaufen und im Keim erstickt werden. 1793 wird das Unteramt Landeck aufgelöst. Gleiszellen-Gleishorbach gerät unter franz. Herrschaft und gehört nunmehr zum Arrondissement Wissembourg (Weißenburg). Gleiszellen-Gleishorbach wird damit ein Teil Frankreichs. In dieser Zeit wurden wahrscheinlich auch
erstmalig die Einwohner gezählt. Im Jahre 1785 sollen es 533 gewesen sein.
1797 In einer Karte des K.u.K. Generalquartiermeisters Johann Heinrich Schmitt, wird das heutige Gleishorbach noch „Oberhorbach“ genannt.. Die Originalkarte ist heute im Kriegsmuseum in Wien.
1804 Auflösung der lutherischen Pfarrei. Die Katholiken bleiben nach wie vor in Klingenmünster eingepfarrt.
1808 Fertigstellung der Glocke von St. Dionysius in einer Gießerei in Straßburg. Die Einwohnerzahl soll auf 807 gestiegen sein.
1871 Von 25 Kriegsteilnehmern, kehrt nur Jakob Hauck, Küfer aus Gleiszellen, nicht mehr in seine Heimat zurück. Er stirbt vor Paris an Typhus.
Die Einwohnerzahl ist abermals gesunken: auf 786
1876 Im Winter zerstört ein schwerer orkanartiger Sturm große Waldbestände. Der Schaden beläuft sich auf cirka 1 1 00 Ster Holz, das sind ungefähr 750 Festmeter.
1885 wird der kath. Friedhof, der zunächst nur um die Dionysiuskirche gelegen war, erweitert. Dieser heute noch genutzte Friedhof war vorher katholisches Schulgut. Hier war
zusammen mit dem Kirchenneubau ein kath. Schulgebäude errichtet worden, es wurde 1826 versteigert und 1854 auf polizeiliche Anordnung wegen Baufälligkeit abgerissen.
1886 Neuanlage des ev. Friedhofes am südlichen Abhang der „Höhe“ (im Bereich der heutigen Schulstraße), da der alte Friedhof an der protestantischen Kirche zu klein wurde.
1887 Ausgrabungen des historischen Vereins Speyer auf dem alten Friedhof „auf dem Berg“. Mehr als 20 Steinsärge wurden gefunden. Zwei der gefundenen Steinsärge kommen später in das historische Museum in Speyer.
1889 am 27. Juni stirbt der Zahlmeister beim Kaiserlichen Kommissariat in Sansibar (Ostafrika) eingesetzte Peter Merkel aus Gleiszellen im Alter von 26 Jahren am Malariafieber.
1890 Gleiszellen-Gleishorbach hat 702 Einwohner. In diesem Jahr wird die „Villa Schönlaub“ von einem Minfelder Geschäftsmann erbaut und geht im Jahre 1919 in den Besitz des, hier ansässigen Georg Bender über. Seitdem: „Villa Bender“
1892 Am 1.Dezember 1892 wird die Klingbachtalbahn zwischen Klingenmünster und Rohrbach eröffnet.
1894 Georg Peter Wendel wird Bürgermeister bis 1896
1896 Friedrich Klein wird Bürgermeister bis 1905, ein Jahr später wird ein Spritzenhaus für die Feuerwehr erbaut.
Quelle: Festschrift 875 Jahre Gleiszellen-Gleishorbach
keine Gewähr für Vollständigkeit